Podere Marella, Castiglione del Lago, Umbrien, BIOAGRICOOP

Seit 1980 Jahren baut Fiammetta Inga ihren Wein nach streng biologischen Richtlinien an und zählt zu den Pionieren des ökologischen Weinbaus in Italien. Das Weingut liegt am Fuß der sanften umbrischen Hügel am Westufer des Lago Trasimeno. Umgeben von jahrhundertealten Eichen und naturbelassener Macchia wachsen dort die Trauben für rote und weiße Tafelweine und den Colli del Trasimeno D.O.C.

Auf einer Rebfläche von 7 ha baut sie die Rebsorten

an.

Als sich die Winzerin Fiammetta Inga entschloß, auf ihren Rebflächen keine chemischen Mittel mehr auszubringen, hielten sie ihre Nachbarn zuerst für eine Pazza, eine Verrückte. Damals hatte sie viel Ärger mit ihren Kollegen, die schon einmal so weit gingen, ein Pferd aus Ingas Besitz zu vergiften.
Doch die Drohungen haben nichts genutzt. Die Winzerin blieb konsequent auf ihrer Linie, und mittlerweile haben sich die Nachbarn an die chemiefreie Zone in der Nähe des Trasimenischen Sees gewöhnt. Was vielleicht auch daran lag, daß viele Bauern der Umgebung an Allergien erkrankten, die auf zu hohen Spritzmitteleinsatz zurückzuführen waren.

Außerdem staunten viele über die häufigen Besuche, die Fiammetta Inga aus der 44 Kilometer entfernten Stadt Perugia erhielt. Immer wieder tauchten auf Podere Marella Universitätsprofessoren mit ihren Studenten auf, um sich von der Machbarkeit umweltgerechten Anbaus selbst zu überzeugen.

Die energiegeladene Winzerin konnte aber nicht nur mit begrünten Weinbergen und gesunden Rebstöcken aufwarten. Spätestens wenn sie ihren Gästen ein Glas Wein servierte, legten diese ihre kritischen Mienen ab.
Kein Wunder, der traditionelle Weisswein des Hauses ist von einer perfekten Harmonie gekennzeichnet und begeistert durch seine feinen Aromen und den kräftigen Körper. Am besten schmeckt er eineinhalb bis zweieinhalb Jahre nach der Lese. Eine Klasse für sich!

Im Weinkeller wird der Weisswein nicht gepreßt, Fiammetta läßt den Traubensaft nach dem Entrappen nur ablaufen. Das Ergebnis ist ein ganz milder, harmonischer Wein, der sich erst nach dem zweiten oder dritten Schluck voll erschließt.
Ihre Lieblingstraube »Grechetto«, eine alten Rebe, deren Ursprung in Griechenland zu suchen ist, verwendet sie für den Canneto di Marella, der aber nicht als D.O.C.-Wein verkauft werden darf. Feine Würz- und Fruchtaromen zeichnen den neuen Wein aus, der auf weitere Jahrgänge neugierig macht.

Während wir uns zunächst für ihren Weisswein begeisterten, lernten wir erst später ihren Rotwein richtig schätzen.
Ihr Rotwein »Colli del Trasimeno« wird zweieinhalb Jahre in grossen Eichenfässern gelagert. Nach der Flaschenabfüllung ist er frühestens nach drei Jahren trinkreif, entschädigt dann aber durch zarte Vanillearomen und ganz weiche Tannine, die den sanften Charakter dieses Weines unterstreichen. Derzeit verkaufen wir den Jahrgang 1999.

Länger warten sollte man sich mit ihrer Art Riserva, der sogenannten Capsula Nera-Weine. Der dunkle, gehaltvolle Wein aus dem Eichenfaß, der nur in sehr guten Jahren erzeugt wird, gehört zu den besten Rotweinen Umbriens und zu einem der interessantesten Bio-Weine aus Italien.

Wenn Sie bei Ingas Weinen zum Korkenzieher greifen, erwartet Sie nicht nur ein bemerkenswerter Genuß. Auf den Korken prangt nämlich deutlich das Frauensymbol, was viele Käufer dazu veranlaßt, bei ihren Händlern »die Flasche mit dem Frauenkorken« zu verlangen.
Dazu passend ist auch das Etikett gestaltet. Es ziert eine liegende Frau, deren Formen perfekt in die Landschaft integriert sind. Ein Hinweis auf Mutter Natur und auf die Landschaftsliebe der aus Piemont stammenden Winzerin, die Besucher gerne auf ihrem idyllischen Anwesen herumführt. Ihr geschmackvoll renoviertes Heim und das mit Antiquitäten ausgestattete Gästehaus fügen sich optimal in die Umgebung ein, wovon man sich bei einem Bummel durch die dichten Eichenwälder und um den schön bewachsenen See überzeugen kann, der mitten auf dem Gut leise Wellen schlägt und dem Weingut seinen Namen gegeben hat, denn Marella heißt kleines Meer.


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